Saisonstart: Schietwetter-Training an der Nordsee

Den ersten Kurs des Jahres stellt man sich bei Outdoordirekt natürlich unter griechischer oder korsischer Sonne vor. Natürlich! Denn Christian (Zicke) ist bekannterweise eine ziemliche Frostbeule. Dass es dann doch Ende Februar auf der Nordsee mit der neuen Saison losging, daran sind Christian (Dingenotto) und Nadja schuld.

Denn die beiden riefen bereits im Herbst das Schietwetter-Training aus. Und – zur allgemeinen Verwunderung – haben sich auch ganz schnell sieben motivierte Paddler zu diesem eiskalten Spektakel angemeldet. Ende Februar! An der Nordsee! Natürlich stecken zu dieser Zeit selbst die Tourismusbetriebe noch im Winterschlaf. Dementsprechend schwierig war es, auf Baltrum eine geeignete Unterkunft zu finden. Doch mit dem “Sealords” ist dies Nadja schließlich mehr als gelungen. Nicht nur komfortable Betten, auch lecker Essen und heißer Rum mobilisierte die Kräfte der paddelnden Klabauter nach dem Kampf mit Sturm und Wellen wieder.

Bereits im Vorfeld des Kurses war klar, dass die Zeit auf dem Wasser am ausgesuchten Wochenende begrenzt würde. Und zwar durch Sturm. Denn bekanntermaßen folgte in diesem Winter ein Sturmtief auf das andere – und so wurden auch wir an diesem Wochenende nicht verschont. Weil klar war, dass wir wohl am Sonntag bei angekündigen Windstärken bis neuen Beaufort weniger aufs Wasser kommen, sah der Plan zwei längere Paddeltage am Freitag und Samstag vor, sowie einen angehangenen Therorie-Teil mit ausgiebiger Reflexions- und Feedback-Runde am Sonntag.

Tag 1:

Los ging es am Freitag in Nessmersiel gegen frühen Nachmittag. Das Wetter rechtfertigte dem Namen “Schietwetter-Training” noch nicht. Blauer Himmel und rund zehn Grad sorgten für ausgelassene Stimmung beim Beladen der Kajaks und bei der Überfahrt nach Baltrum. Doch nach der Pause, als wir an die Nordseite der Insel kommen, treffen wir auf “alte See” und kämpfen mit bis zu ein meter achtzig hohe Wellen. Obwohl Christian einen guten den Weg durch die Wellen findet, kommt es zur Kenterung und zu einer längeren Rettungsaktion sowie zu weiteren Kenterungen in der Brandung, bei der ein Trockenanzug vollläuft – eine gefährliche Situation bei sechs Grad kaltem Wasser. Wir brechen ab und müssen die Kajaks bei Anbruch der Dunkelheit über den Strand zum Hotel rollern. Bei knapp zweieinhalb Kilometern kein leichtes Spiel. Im Hotel angekommen gibt es einen heißen Rum und die Stimmung steigt wieder. Der erste Tag war ein großes Abenteuer!

Tag 2:

 

Samstag startet mit einem guten Seemansfrühstück im Hotel. Danach geht es an den Strand. Gut eingemummelt üben wir An- und Ablanden bei Brandung, dann steht Brandungssurfen und Stützen auf dem Programm. Wir sind froh über die trockenen Trockenanzüge, denn es wird ordentlich ausgeleert – erst die Paddler aus ihren Kajaks, dann das Wasser. Dann steht eine kurze Tour in den Hafen von Baltrum auf dem Programm sowie das Fahren bei Wind, drehen des Kajaks und schließlich eine Tour bei Gegenwind und Kabbelwelle in den Hafen. Hier lassen wir die Kajaks liegen, schließlich startet hier am Sonntag die Fähre zurück an das Festland.

Tag 3:

Nach dem Frühstück reflektieren wir die Tage und starten mit Theorie. Dann gehen wir auf effiziente Paddeltechniken mit dem Wing-, dem Euro- und dem Grönland-Paddel ein. Schließlich checken wir aus und laufen zur Fähre, die uns zurück nach Nessmersiel bringt und sich bei Windstärke acht und Gegenwind durch die Gischt kämpft. Nach dem Verladen der Kajaks auf das Autodach – bei dem Wind ist hier Vorsicht geboten – geht es zur letzten Nachbesprechung ins Lokal und Nadja gibt den Teilnehmern noch ein paar Zahlen zum Thema Unterkühlung mit auf den Weg.

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