Heute präsentieren wir: den brandneuen Rocky L! Doch wie sollen wir euch das Kajak vorstellen? Wir könnten euch ein paar Maße, Volumina und Gewichte präsentieren, haben uns aber entschieden, die wichtigsten Eigenschaften des Neuen in einem kleinen Vergleich zu unseren anderen aktuellen Modellen darzulegen. Also, Vorhang auf: Rocky L im Vergleich zu Rocky XL und Manta L
Nachdem wir die ersten Rocky XL bereits Anfang April rotiert haben, konnten wir Mitte Mai die ersten Rocky L entformen. Die Größe L beschreibt bei Lettmann traditionsgemäß die mittlere Größe, ein Rocky M (die kleinste Größe) wird im Juni folgen.
Zu viert waren wir in Hohenlimburg auf dem Wildwasserkanal unterwegs. Neben Jochen und Christian (beide ca. 183 cm groß und ca. 90 Kilo schwer) haben wir Nadja (160, 60 kg) und David (175, 80 kg) in die drei Boote gesteckt. Was bei unserem Vergleich herausgekommen ist, war mehr oder weniger zu erwarten. Eine Überraschung gab es dennoch, doch dazu später…
Dass sich Christian und Jochen eher zum Rocky XL hingezogen fühlen, das ist ziemlich klar. Mit 90 kg bleibt allerdings noch ordentlich Luft nach oben. Ob Expeditionsausrüstung oder Winterspeck – der Rocky XL verträgt noch einiges mehr an Zuladung. Trotzdem: Wenn es sportlich wird, das Wildwasser knackiger, dann sind die beiden im XL gut aufgehoben.
Trotzdem geht auch bei dem Gewicht der Beiden der Rocky L noch lange nicht unter. Wer auf weniger Volumen steht, ein kompakteres Kajak bevorzug oder schlichtweg nicht so schwer paddeln möchte dass er das Volumen des XL benötigt, der kann auch mit 90 Kilo noch einen Rocky L fahren.
Bilder oben: Beladen mit 90 kg Kampfgewicht. Rocky L (blau) und XL
Mit rund 80 Kilo ist David vom Gewicht her wie geschaffen für den Rocky L. Im Gegensatz zu seiner Granate L ist der Rocky deutlich sicherer im Heckbereich, vor allem viel weniger empfindlich gegen Seiten- und Schiebewasser. Obwohl das Heck schlanker wirkt, ist es sogar breiter, höher und ca. fünf Zentimeter länger. Doch nicht nur hier wurde nachgelegt. Auch der Bug hat, verglichen mit der Granate L, mehr Volumen und mehr Rocker. So taucht der Rocky nicht nur sauberer auf und weniger ab, er ist durch den trockenen Lauf auch schneller als die Granate, die ja bekanntermaßen kein langsames Kajak war, was die zahlreichen Siege auf diversen Extremrennen beweisen.
Bilder: David im Rocky XL und L (blau)
Nadja ist mit 60 Kilo eigentlich für alle drei Kajaks zu leicht – so dachten wir. In den XL-Rocky haben wir sie nicht einmal zum Spaß hineingesetzt. Doch beim Manta wie auch im Rocky L montierten wir drei Sitzauflagen und dann ging es los. Und das Ergebnis erstaunt ein wenig. Obwohl wir den Rocky L ab ca. 70-75 Kilo Paddlergewicht empfehlen, kriegt Nadja das Grinsen kaum noch aus dem Gesicht. Selbst im leichten Wildwasser des Kanals in Hohenlimburg macht das Kajak auch bei 60 Kilo richtig Spaß. Nadja sitzt gut, kann den dicken Rocky gut kontrollieren, kanten und auch in der Walze kreiseln und entspannt quersurfen – und auch wieder aus der klebrigen Walze rausmanövrieren… Ihr Fazit: „wenn´s keinen kleineren geben würde, ich würd auch L fahren“. Für richtig dickes Wasser oder für einen Multi-Day-Trip sicher eine supergute Option für kleine, leichte Paddler.
Bilder: Nadja im Rocky L
Beiden Rockys bescheinigen wir die von uns favorisierten Fahreigenschaften. Die Rockys sind wirklich leicht zu fahren und absolut präzise zu manövrieren. Trotzdem hat man nicht das Gefühl, in einem Dickschiff zu sitzen. Die Rockys sind durchaus wendig und lassen sich leicht in Welle und Walze durch die Gegend schwingen und spritzig bewegen. Die voluminöse Spitze ist leicht oben zu halten, der Rocky lässt sich super über die Kante boofen und schanzen.
Er unterscheidet sich grundlegend vom Manta, der sich vom Volumen her zwischen Rocky L und XL einordnet. Der Rocky ist in beiden Größen ein deutlich sichereres Kajak, dass einfacher zu fahren ist und einen weniger hohen Anspruch an den Paddler stellt. Wer allerdings auf mehr Sportlichkeit auch beim Creeker steht, ein Boot favorisiert, dass man auf der Untertasse drehen und einfacher als jeden anderen Creeker boofen kann, der sollte einen genaueren Blick auf den Manta werfen.