Der “Obere Lousios” ist ein Flussabschnitt auf der südgriechischen Halbinsel Peloponnes. Er kann in vieler Hinsicht begeistern. Denn der obere Lousios läuft sehr häufig, auch noch spät oder bereits früh im Jahr. Zudem ist er einer der schwersten Abschnitte auf dem Peloponnes. Außerdem gibt es am Lousios eine gute Infrastruktur und auch die Informationslage ist gut. So weiß Local George eigentlich immer über Veränderungen, Gefahren und Bäume im Bach Bescheid. Das Beste allerdings: Der Shuttle ist kurz und kann auch mit dem Fahrrad erldigt werden. Vom Einstieg führt ein schmaler, verwachsener Pfad linksufrig fast bis zur Kernstelle. Ein erster Eindruck kann also mit etwas Aufwand gewonnen werden.
Steckbrief oberer Lousios:
Länge: Ca. 4km, 3-5 Stunden bei der persönlichen Erstbefahrung
Schwierigkeit: WW IV (V, X)
Charakter: Stark verblockter Low Volume Creek. Besser nicht bei zu viel Wasser einfahren. Fünf Kubik sollten genügen.
Gefahren: Achtung vor Holz, Anhalten oft schwierig, gerade bei höheren Wasserständen, einige Unterspülungen und kleine Syphone
Einstieg: Kleine Brücke bei Gortys (Google: https://maps.app.goo.gl/zjHjQ3azeuEtBbtb9)
Ausstieg: Doppelbrücke bei Karitena (Google: https://maps.app.goo.gl/eHVKXwrehcnUKLGG7)
Shuttle: One way ca. 15 Minuten, ca. 8km
Beschreibung:
Es hat etwas gedauert, bis wir das erste Mal den oberen Lousios gepaddelt sind. Ich glaube, es war im Jahr 2017. Oft standen wir hier nur zu zweit und waren uns nicht sicher, ob wir das Abenteuer in einer solch kleinen Gruppe angehen wollten. Gerade nach der hanebüchenen Beschreibung von Franz Bettinger im Flussführer “Greco”. Nach all den Zweifeln waren wir bei unserer persönlichen Erstbefahrung positiv überrascht. Zwar strömt das glasklare Wasser geschwind zu Tale, viel Platz zum Anhalten ist nicht. Die Linienwahl sollte auch aus dem Boot heraus sitzen. Wer sich auf WW IV sicher fühlt und vorsichtig vorgeht, dem sei aber auf jeden Fall anzuraten, den Lousios mal unter den Kiel zu nehmen. Wenn das Wasser glasklar ist und nicht über die Ufer tritt. Beim ersten Mal sollte ein Durchfluss von 3 bis 5 Kubik am Einstieg an der Brücke bei Gortis ausreichen.
Bilder unten: Am Einstieg bei Gortys
Nach sehr kurzer Einpaddel-Phase zieht das Wildwasser an, wird immer verblockter und, je nach Wasserstand, auch flotter. In den etwas unübersichtlichen Katarakten sollte man sich langsam vorarbeiten und möglichst viele der kleinen Kehrwasser nehmen.
Bilder unten: Schön verblockt, enge Durchfahrten. So sieht es vor allem bei wenig Wasser aus. Manchmal muss man auch die Säge rausholen…
Vor dem ersten Zerberos-Wasserfall wird es kurz ruhig, dann sollte man rechts aussteigen und besichtigen. Der erste Fall ist sauber mittig zu fahren. Man sollte den Blick aber auch auf den linken Fels schweifen lassen, der die Stufe bildet. Hier zieht es auch untern den Stein. Die Anfahrt ist aber im Großen und Ganzen gut zu machen.
Nach dem ersten Fall geht es nach links, dann sollte man zügig aussteigen und das folgende Gewürfel linksufrig auf kleinem Pfad umtragen – problemlos. Direkt vor “Zerberos 3” setzt man wieder ein und booft diesen nach links raus. Es folgt das “Treppenhaus” mit einer nickeligen Walze im Auslauf des längeren Kataraktes. Hier Boot in der letzten kleinen Stufe gerade halten und etwas Schwung mitnehmen, dann passt das schon 😉
Bilder unten: Zerberos 1 (Bild 1), dann Zerberos 2 (Bild 4), das Treppenhaus (Bild 5) und auf dem letzten Bild die etwas unsaubere Stufe
Ein weiterer, unsauberer Katrarakt folgt, er wurde, je nach Wasserstand, schon häufig umtragen, links ganz leicht. Eine rechtsseitige Stufe ist auch nicht ganz sauber, wird aber häufig gefahren. links umtragen wäre wieder schnell und leicht.
Es folgen noch einige sehr schöne kleine Katarakte, bevor der Spaß an der Doppelbrücke bei Karitena zu Ende ist.
Bilder unten: Noch einige Impressionen vom Oberen Lousios