Wir schreiben den Herbst 2020. Die Kumpel Ise und Christian wollen von Lefkas nach Korfu paddeln. Doch die zwei scheitern bereits an der Westküste von Lefkas. Bei Sturm der Stärke acht wird das Paddeln trotz Rückenwind zum Ritt auf der Kanonenkugel, an Zelt aufbauen ist nicht zu denken. Das bedeutet Abbruch – und einen zweite Versuch, der dann im Herbst 2022 unternommen werden sollte…
2022 auf Lefkas, leider ohne Ise, dafür aber mit einer motivieten Truppe, starten Lutz und Ich (Christian) Anfang Oktober auf zur “Pilottour Lefkas nach Korfu – der zweite Versuch”. Und wie konnte es anders sein: der ersten richtig wilde Sturm der Nachsaison war genau für den Abfahrtstag angesagt. Doch obwohl uns alle abrieten, startetet unsere achtköpfige Gruppen planmäßig am Desimi Beach. Und zwar bei Windstille. Der geschickte Schachzug, spontan den Plan zu ändern, und anstatt über die Westküste über die Ostküste von Lefkas zu paddeln, war die goldrichtige Entscheidung. So bewegten wir uns vorwiegend im Windschatten und erst im Norden von Lefkas Stadt wurde uns klar, wie stürmisch es im Westen an diesem Tag hatte sein müssen. Eine fette Dünung und starker Wind aus Südwest bließ uns entgegen als wir den Windschatten von Lefkas erreichten. Schnell war allen klar, auch aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit, dass wir genau hier, im Windschatten der alten Festung von Lefkas, unser Nachtlager errichten werden – ganz sicher die richtige Entscheidung!
Bilder oben: Die geschützte Ostküste von Lefkas bescherrte der Gruppe einen entspannten ersten Paddeltag – wenn auch mit teilweise starkem, aber machbaren, Gegenwind.
Am nächsten Morgen hatte sich das Meer beruhig. Eine entspannte Dünung schwabbelte an die Festungsmauern. Also starteten wir früh, schließlich lag auf der folgenden Etappe einer der längsten Sandstrände Europas vor uns. Vorbei an Preveza ging es für uns immer in Richtung Norden. Auf dem wunderschönen kleinen Campingplatz “Nissos” verbrachten wir die zweite Nacht, nach gut 33 Kilometern, von denen wir im letzten Drittel ordentlich Gegenwind hatten. Gut geschafft fielen wir in die letzte offene Taverne ein. Grundsätzlich stellten wir fest, dass die Saison auf dem griechischen Festland schon so gut wie beendet war, während es auf den Inseln noch deutlich lebendiger zuging. Die meisten Campingplätze, Tavernen und Beach Bars waren auf dem Festland jetzt, Anfang Oktober, bereits geschlossen und ordentlich verrammelt für die stürmische Winterzeit.
Am nächsten morgen ging es für uns weiter in Richtung Korfu. Gerne hätten wir es bis kurz vor den Ort Parga geschafft, doch steter Gegenwind ab Nachmittags ließ uns bereits gut zehn Kilometer vorher anlanden und unser Lager errichten – allerdings an einem wirklich schönen Strand, dem Kerentza Beach.
Bilder oben: Die Küste zwischen Lefkas und Parga ist wirklich sehr schön und auf jeden Fall eine Reise wert – auch wenn das nicht viele Touristen zu schätzen wissen. Teilweise sind die Strände wie ausgestorben.
Zur Mittagszeit erreichten wir am nächsten Tag Parga. Obwohl es an der Strandpromenade des kleinen Ortes viel zu trubelig für uns war, konnten wir die ruhigen Gassen, die bunten Häuser und vor allen das großartige Angebot an Leckereien genießen. Eine hervorragende Pause, die uns Power für die nächsten zwanzig Kilometer geben sollte, die uns in die nächste wunderschöne Übernachtungsbucht führten.
Bilder oben: Der kleine, wuselige Ort Parga und unsere letzte Bucht auf dem griechischen Festland, bevor wir nach Korfu übersetzen sollten.
Am nächsten Morgen wieder der Blick auf den Wetterbericht. Genau wie an allen anderen Tagen bisher, sollte es auch an diesem Tag wieder winden. Wir immer startet der Tag mit leichtem Wind aus Süd, der im Laufe des Tages auf West drehen und sich deutlich verstärken sollte. Also entschieden wir, den Tag mit der Querung nach Korfu zu beginnen. Von unserem Camp aus waren das zwar gute 15 Kilometer über offenes Wasser, doch die acht Kilometer weiter im Norden, dafür bei deutlich stärkerem Wind, schienen uns keine Alternative zu sein. Also querten wir – und wurden genau auf der Mitte der Strecke, nach sieben Kilometern, von einer Schule Delfine belohnt. Was eine sagenhafte Erfahrung – so mitten auf dem Meer.
Nach gut zweieinhalb Stunden hatten wir die Querung im Sack und landeten im Südwesten von Korfu an. Doch da sich unser Ziel auf Korfu im Nordwesten der Insel befand, warteten zweieinhalb weitere Etappen an der wunderschönen Westküste Korfus auf uns, bevor uns Nadja mit einem leckeren Gin Tonic in Agios Georgious in Empfang nehmen konnte.
Bilder oben: Korfus Westküste bietet tolle Camps, großartige, sehr abwechslungsreiche Landschaft und glasklares Wasser. Die Küste ist ein Highlight zum Schluss einer wirklich tollen Reise!
Unser nächste Pilottour findet im Herbst 2023 in den Sporaden statt.
Unsere Reise “Abenteuer Korfu” führt dich zu den schönsten Buchten Korfus und präsentiert dir diese wunderbar abwechslungsreiche Insel von seiner schönsten Seite.